Montage von Spiegeln


Glasbruch

Jeder Spiegel-Monteur sollte die Wahl des Spiegels und der Montageart für das jeweilige Umfeld und die Anforderungen des jeweiligen Kunden rechtzeitig in Bezug auf 

  • Sicherheit bzw. Bruchgefahr
  • Haltbarkeit des Belages
  • Verzerrungsfreiheit des Spiegelbildes 

überdenken.

Die Gefahr von Glasbruch, Sprüngen und Ausmuschelungen wird vermieden, wenn nach den folgenden Vorschriften montiert wird.

  • Bei Anschraubspiegeln ist eine entsprechend dimensionierte Schraube mit Kunststoffhülse (Polyethylenschlauch) zu verwenden.
  • Eingelegte Spiegel / Gläser erfordern zwischen Glas und Rahmen einen angemessenen Abstand (Gefahr der Kantenschädigung). Dieser kann durch elastisches Material hergestellt werden (kein belagschädigendes Material verwenden). 
  • Bei mehrteiligen Spiegeln ist auf einen entsprechenden Abstand zwischen den Stoßkanten zu achten (bei Montage z.B. 1mm dicken Pappstreifen zwischenlegen). Der direkte Kontakt mit Metall, Porzellan oder anderen harten Materialien ist zu vermeiden.


Belagsschäden

Die Gefahr von Belagsschäden hängt zum großen Teil vom Spiegeleinsatzbereich ab. Spiegeltyp und Montageart sind entsprechend auszuwählen.

Grundsätzlich müssen folgende Vorschriften beachtet werden:

  • Verwendete Klebemittel müssen eine Verträglichkeit mit dem Spiegelbelag aufweisen. Wir empfehlen hier unsere geprüften und dafür zugelassenen Klebemittel, denn diese schützen bei Beachtung der Verarbeitungsvorschriften vor Belagsschäden. Die Anwendung der Klebemittel unterliegt stets dem Verarbeiter-Risiko. Der Untergrund muss frei von Feuchtigkeit, Säure und sonstigen aggressiven Mitteln sein, er muss sauber und zum Verkleben geeignet sein. Verputzte und gestrichene Flächen müssen vor der Spiegelmontage ganz ausgetrocknet sein. Darüber hinaus sind grundsätzlich die Vorschritten des Kleberherstellers zu beachten.
  • Soll die Wirkung des Spiegels durch Beleuchtungskörper (z.B. Spots) verstärkt werden, muss zur Vermeidung von Wolkenbildung im Belag eine Überhitzung des Spiegels ausgeschaltet werden. Eine Dauererhitzung von mehr als 40° C soll vermieden werden.
  • Es entfällt jede Haftung für die Haltbarkeit des Belages bei Einbau von Spiegeln in Reithallen, Schwimmbädern, Heilbädern, Saunen und deren angrenzenden Räumen, sowie in solchen Räumen mit ständig extrem hoher Luftfeuchtigkeit.
  • Zwischen Spiegel und Wandfläche bzw. sonstigen Montageflächen muss eine Luftzirkulation möglich sein. Die Befestigungsteile dürfen nicht aus aggressivem Material bestehen. 
  • Werden Spiegel in Profile gestellt, besteht die Gefahr der Kantenkorrosion durch Rückstände von Schwitzwasser, Bade- und Reinigungschemikalien in den Profilen. Deshalb ist der Spiegel innerhalb der Profile auf kleine Klötzer zu stellen, damit für den Ablauf des Schwitzwassers gesorgt ist.


Optische Verzerrung

Um ein verzerrungsfreies Spiegelbild zu gewährleisten, ist der Spiegel nach den folgenden Grundsätzen absolut plan zu montieren:

  • Spiegel sollten hängend montiert werden, damit Verbiegungen – und damit Verzerrungen – vermieden werden. Der Spiegel ist jederzeit demontierbar und die Wand zugänglich. Bei Verklebungen ist die Planität des Untergrundes sicherzustellen.
  • Bei der Montage mit Klebebändern ist darauf zu achten, dass beim Andrücken keine Verzerrungen entstehen. Bei großflächigen Spiegeln sind die Klebebänder nicht in einem Stück, sondern in mehreren Teilabschnitten aufzubringen. So wird bei Haftungsproblemen das Klebeband bzw. der Spiegel nur teilweise abgelöst. Wenn möglich, sollte die Trägerplatte auf den Spiegel (nicht umgekehrt) geklebt und dann diese Einheit montiert werden. 
  • Bei Aneinanderreihung von Spiegeln zu Spiegelwänden können optische Brüche des Spiegelbildes an den Fugen dadurch vermieden werden, dass durch Ausgleichsmöglichkeit des Befestigungssystems unebene Untergründe egalisiert werden. 
  • Bei mechanischen Befestigungen (z.B. Verschraubung) sind Verspannungen und Verbiegungen zu vermeiden. Für alle Verlegungen, insbesondere an Decken, gelten die einschlägigen Bauvorschriften.